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Samstag, 7. Juli 2012

Faszination Kugelschreiber

Viele Jahre - ich glaube, bis ich um die 10 Jahre alt war - habe ich einen Kugelschreiber-Tick gehabt. Interessant waren allerdings nicht irgendwelche Kulis, nein, es mußten die sein, die mein Vater sich geschäftsmäßig in die Innentasche seiner Jackets steckte!

Das erste "Beweisfoto" entstand um 1974:



Mein Vater gewöhnte es sich zwangsläufig irgendwann an, morgens vom Büro aus, ehe er zu den Kunden fuhr, einen neuen Kugelschreiber in sein Jacket zu stecken, Akribisch legte er sich die Stifte so zurecht, das er sie nicht vergessen konnte... nur damit sie abends dann auf ominöse Weise wieder "verschwundibus" gingen ;)

Hattet ihr als Kinder auch so einen Fimmel? Was hat euch besonders fasziniert? 

Freitag, 6. Juli 2012

Prinz - Lassie ist nix dagegen ;)

Meine Tante Elfi & Onkel Jürgen wohnten auf dem hessischen Land. In dem Ort gab es in jedem Haushalt einen Hund - an sich wäre ein Wachhund angebracht gewesen, und so suchte sich mein Onkel einen ganz gefährlichen aus: Prinz, einen Collie. :D Wie wir ja wissen sind das mit die liebsten, familienfreundlichsten und zutraulichsten Vertreter ihrer Gattung, und so entwickelte sich auch Prinz zu einem verschmusten, liebenswerten Wesen, der am liebsten nur spielen und pennen wollte. Sein liebster Freund war eine Katze. Die beiden kuschelten sich gegenseitig in den Schlaf und waren unzertrennlich. Nach Prinz' Tod lebte auch die Katze nicht mehr lange... zwar war sie krank, aber man munkelt, das sie ihren lieben Freund den Hund so sehr vermißt hat, das sie an gebrochenem Herzen starb...

Auch ich habe Prinz sehr geliebt. Die Ferien bei meiner Tante und meinem Onkel waren für mich umso schöner, weil ich wußte, das mir der liebenswerte Collie nicht von der Seite weichen würde und ich immer jemanden hatte, dem ich all meine Kindersorgen anvertrauen konnte. Und wenn ich des nachts aufwachte und mich fürchtete oder unwohl fühlte, konnte ich Prinz jederzeit zu mir rufen und mit ihm schmusen...

ca. 1981/'82

Sonntag, 24. Juni 2012

Erste Liebe

Da mein Vater berufstätig war und niemand auf mich aufpassen konnte während er arbeiten ging, war ich - natürlich - in einem Kindergarten untergebracht. Die meisten Kinder dort waren ein wenig jünger als ich, auch wenn der Altersunterschied nicht groß war (so bin ich zwar mit sechs Jahren eingeschult worden, aber da das Schuljahr im August begann und ich im Oktober geboren wurde, war ich letztendlich immer ungefähr ein halbes bis dreiviertel Jahr älter als die anderen).

Ich war sehr schüchtern an dem Tag, als ich das erste Mal in den Hort gehen sollte, doch schon nach kurzer Zeit wurde mir meine Angst genommen: zwei Jungs nahmen sich meiner an und zeigten mir, wie dort alles zuging. Und ich war sofort Feuer und Flamme! Sascha und Mark... es dauerte nicht lange und wir drei waren unzertrennlich. Es gab nichts, das wir ohne den anderen unternahmen. Ob im Hort oder privat, wenn die Eltern sich gegenseitig zum Essen, Partys oder Spazierengehen einluden, wir drei waren verwandte Seelen.

Waren mein Vater und ich zum Essen bei Sascha eingeladen, dann kam von einem von uns beiden sofort die Frage, ob nicht Mark auch kommen würde... und auch bei Marks Mutter, wenn sie und mein Vater untereinander plauschten (und sich einen zwitscherten ;)) wollten wir wissen, was nun mit Sascha sei. Meistens gab es nicht nur zwei von uns, wir waren immer zu dritt! Es war eine Art Magie, die zwischen uns floss, ohne Worte verstanden wir uns und wußten immer, das es nichts auf der Welt geben würde, das uns Drei würde trennen können...

Tja, ihr Lieben, ihr wisst wie das Leben so spielt. Wir zogen fort und ich habe nie wieder von den beiden gehört. Lange Jahre fühlte ich einen leeren Fleck in meinem Herzen. Ich wußte, das es die Liebe war, die Liebe von Mark & Sascha, die mir fehlte, doch wie hätte ich das als Kind in Worte fassen sollen? Ich weinte bittere Tränen, heimlich, nachts, konnte nicht schlafen und hoffte sehr, wir würden wieder "zurück nach Hause" gehen.

Doch es gibt so viele schöne Erinnerungen... an Geburtstage, an Ausflüge, an die Ohrenkneifer in der Getränkedose, als wir alle drei wie wild umhersprangen und versuchten, die Viecher wieder loszuwerden, weil wir angst hatten "sie würden sich in unser Gehirn fressen"... und an das Händchenhalten zu dritt, ich in der Mitte, und die Verbundenheit unserer Kinderseelen.
Zu gerne würde ich erfahren, was aus den beiden geworden ist - und auch, ob sie manchmal ebenso an die Zeit zurückdenken, wie ich es tue. Doch andererseits möchte ich sie so in Erinnerung behalten, mit diesem warmen, wohligen Gefühl, als hülle man sich in eine Decke aus Liebe und Zuversicht in eine wunderbare Zukunft...



Meine Cousine / Pferde / Esoterik

Meine Cousine war mein erstes richtiges Vorbild. Wenn ich in den Ferien bei Tante Elfi zu Besuch war, hegte ich immer die Hoffnung, das auch meine Cousine Marion - die ja schon (fast *g) erwachsen war - da sein und ein bißchen Zeit mit mir verbringen würde. Ich war so gerne mit ihr zusammen! Wir konnten viel gemeinsam lachen, sie spielte mit mir Karten, lieh mir ihre (Pferde-)Bücher aus, die ich während der Ferien verschlang, und erzählte mir viel von ihren Ansichten, den Sternzeichen und allem drum und dran. ;) Sie war es auch, die mich als erste mit der Esoterik bekannt machte.* Auch konnte sie toll zeichnen, und ich wollte ihr nacheifern. Ihre Pferde- und Hundebilder, die mir noch in Erinnerung sind, fand ich so schön - und oftmals traurig - das ich eine ganz andere Sicht auf die Dinge bekam als die, die ich von meinem Vater kannte. Einige Jahre später ging ich sogar extra in einen VHS Kurs, um so schön zeichnen zu lernen wie sie. Doch ich habe kein Talent dazu, und so gab ich es letztendlich auf.

Ich habe die seltene Zeit mit meiner Cousine sehr genossen, und auch wenn ich mich nicht genauer Worte entsinnen kann, so ist doch der Gesprächsstoff an sich hängengeblieben - naja, einiges davon zumindest. Vor allem die vielen Erzählungen vom Ausreiten und dem Wesen der Pferde... Viele Jahre habe ich meine Zimmerwände ausschließlich mit Pferdepostkarten und -postern behängt, so begeistert hat sie mich für diese sensiblen Wesen.

Es gab lange Phasen meines Lebens, in denen ich Marion nicht sah und nichts von ihr hörte. Doch vor etlichen Jahren sahen wir uns öfters, und sie hat sich kaum verändert. Sicher, man wird nicht jünger, die Zeit bleibt ja nicht stehen, und sie hat inzwischen zwei süße Töchter (von denen die eine auch schon erwachsen ist). Doch in ihrem Herzen ist sie immer jung und ähnelt noch sehr der jungen Frau, die ich als Mädchen so bewundert habe.

Das waren unvergessliche Augenblicke, die sie mir schenkte! Danke, Marion!

ca. 1981

*ich bin kein Esoteriker, nie gewesen, aber manche Dinge der Esoterik leuchten mir ein und erschließen sich - meiner Meinung nach - aus der inneren Einstellung dem Leben gegenüber; doch das ist ein ganz anderes Thema ;)

unbekanntes Foto / Gefühl des Glücks

Vor einen Tagen habe ich in meinen Baby- und Kinder-Fotoalben gestöbert. Ihr Lieben, da kamen so viele Erinnerungen und Gefühle auf! Es war eine unglaublich erfüllende, teilweise lustige und schöne, teilweise eine nachdenkliche Zeitreise in die Vergangenheit.

Es existiert in all diesen Fotoalben nicht ein einziges Bild meiner Mutter und jüngeren Schwester. Mein Vater hat die Bilder meiner Mutter bei der Trennung mitgegeben, als habe er sie ausradieren wollen - aus seinem Leben, aber somit auch aus meinen Erinnerungen.

Vor vielen Jahren hatte ich meiner Mutter eben diese Alben ausgeliehen, denn ihr waren ja keine Fotos aus meiner (Klein-)Kinderzeit geblieben. Und sie war es dann wohl auch, die dieses Bild in eines der Alben gelegt hat:

Als ich das Foto sah, kamen mir die Tränen. Meine Eltern gemeinsam, in trauter Eintracht, auf einem Bild! Mein Herz pochte bis zum Hals, und ich hielt es lange in den Händen und starrte es an...

Ich habe keine Erinnerung an die Zeit, als meine Eltern noch zusammen waren. Es gibt in meinen Gedanken nicht ein Bild, das sie zusammen zeigt. Dieses Foto entstand noch vor meiner Geburt, aber es gibt mir ein Stück des glücklichen Gefühls, das auch meine Mutter und mein Vater sich einst liebten und gerne ihre Zeit miteinander verbrachten. Auch wenn es seltene Momente gewesen sein mögen, so haben sie doch existiert.

Donnerstag, 21. Juni 2012

Willi

Als ich 9 Jahre alt war heiratete mein Vater meine 1. Stiefmutter Karin. Sie hatte drei erwachsene Kinder, der jüngste Sohn war gerade 16, und kam aus einem Ort bei Münster (Warendorf). Der Sohn lebte dort bei dem Vater auf einem Gutshof, auf dem es allerdings außer Hunde und Katzen sonst keine Tiere gab. Die Ziehmutter von Karin lebte auch dort (bis sie in ein Altenpflegeheim gehen mußte, denn wir wohnten einige Stunden von WAF entfernt und so konnte sich Karin nicht um ihre Mutter kümmern). Karins älteste Tochter war schon lange außer Haus und lebte mit ihrem Freund in Berlin, während ihre zweitälteste Tochter noch in der Gegend wohnte.

Karin liebte Hunde über alles. Sie hatte einen sehr alten, schwarzgelockten Mischlingshund (Name entfallen) und einen hellbraunen Mischlingshund (Mukki), beide mittelgroß, allerdings nicht miteinander verwandt ;) Karin vermißte die Hunde sehr, und so ließ sich mein Vater, der nicht wirklich gut mit Hunden kann, dazu überreden, das wir einen Hund haben dürften. Hui, was freute ich mich! Hatte ich schon so einige Haustiere gehabt, aber noch keinen Hund.
Zu dieser Zeit warf Mukki sechs Junge. Auch diese allesamt "Senfhunde", wie Karin immer sagte, weil "jeder seinen Senf dazu gegeben hat". Zwei von ihnen starben nach der Geburt, aber die anderen vier Welpen waren wohlauf. So fuhren wir eines schönen Wochenendes nach Warendorf und begutachteten die kleinen Racker. Ach, was blühte mein Herz auf, als ich die kleinen Hündchen sah! Sie waren so niedlich, so unbeholfen und knubbelig!
Einer von ihnen, der letzte aus dem Wurf (der letzte von denen, die überlebt hatten), war mir sofort ans Herz gewachsen: Willi. Er war ein bißchen tranfunzelig, langsam, gemütlich, kuschelig und sehr verschmust. Aber er hatte auch viel Angst. Als Heike, Karins Zweitälteste, die an diesem Wochenende auch dort war und die Großmutter besuchte, Willi auf den Schoß nahm, pieselte er ihr ganz verstohlen auf die Beine und fiepte, als wolle er weg. Alle amüsierten sich köstlich darüber, aber mir tat Willi leid, und ich nahm ihn in meine Arme. Er sah mich mit seinem scheuen Blick an als wolle er mir sagen, das er sich bei mir wohl fühle. Da wußte ich: Willi sollte es sein, nur ihn wollte ich bei mir haben!

Aber es kommt immer anders und zweitens als man denkt (oder wünscht), und Karins Exmann war rachsüchtig und hasserfüllt, und so gab er Willi und all die anderen Welpen von Mukki einfach fort. Er sagte, er gönne Karin keinen einzigen dieser Hunde.

Wir nahmen dann zwar einen Hund zu uns, aber das ist eine andere Geschichte! ;)

Geblieben ist mir nur dieses Foto und die Erinnerung an einen wunderschönen Tag mit Willi, der bis heute einen Platz in meinem Herzen besitzt, auch wenn er wohl schon lange nicht mehr auf dieser Erde weilt. Oft habe ich an ihn gedacht und ich hoffe, er hatte ein schönes und glückliches Leben und wurde von den Menschen geliebt, die ihn zu sich genommen haben! :)